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BEL
Sou
Bei lebendigem Leib
Souad, 2004Verfügbar |
Ja (1)
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Exemplare gesamt | 1 |
Exemplare verliehen | 0 |
Medienart | Buch |
ISBN | 978-3-7645-0180-8 |
Verfasser | Souad
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Beteiligte Personen | Cuny, Marie-Thérèse [Bearb.]
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Systematik | BEL - Belletristik |
Schlagworte | Erlebnisbericht, Familienehre, Schwangerschaft, Ledige Frau, Attentat, Westjordanland |
Verlag | Blanvalet |
Ort | München |
Jahr | 2004 |
Umfang | 285 S. |
Altersbeschränkung | keine |
Sprache | deutsch |
Verfasserangabe | Souad. Unter Mitarb. von Marie-Thérèse Cuny. Aus dem Franz. von Anja Lazarowicz |
Annotation | Nachdem ich dieses Buch zu lesen angefangen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Souad (das Pseudonym dieser mutigen Frau, die sich noch heute vor ihrer Familie versteckt hält) erzählt in eindringlichen Worten ihre bewegende und beinah unfassbare Geschichte. Sie macht sämtlichen Menschen auf der ganzen Welt klar, dass es nach wie vor Länder gibt, in denen Frauen und Mädchen weniger zählen als ein Schaf oder eine Kuh. Vom Tag ihrer Geburt an wird ihnen eingeschärft, dass sie nur existieren um für Männer zu arbeiten und Söhne zu bekommen. Bis zum Tag ihrer Hochzeit müssen sie mit gesenktem Blick durch die Straßen gehen, immer in Begleitung einer erwachsenen Frau oder eines zumindest gleichaltrigen Mädchens. Sieht sie einem Mann in die Augen, hat sie die Ehre ihrer Familie beschmutzt und diese hat nun das Recht, das Mädchen zu töten. So etwas nennt man im Osten "Ehrenmord". Das Urteil wird von der eigenen Familie gefällt und von einem ausgesuchten Familienmitglied vollstreckt. Souad lebt mit ihren Eltern, ihren drei Schwestern und ihrem kleinen Bruder, der in der Familie von allen wie ein Prinz verehrt wird, in einem Dorf im Westjordanland. Außer diesem Dorf kennt sie nichts von der Welt, hat kein Recht auf einen Schulbesuch und kann daher weder lesen noch schreiben. Ihr Alltag besteht von frühmorgens bis spätabends aus Arbeit, Arbeit und Arbeit. Mädchen müssen sehr hart und schnell arbeiten. Machen sie einen kleinen Fehler oder sind zu langsam, werden sie vom Vater oder Bruder verprügelt. Souad kennt ihren Geburtstag nicht, aber als sie ungefähr im Alter von 17 Jahren ist, verliebt sie sich in ihren Nachbarn Faiez, dem sie schon so gut wie versprochen ist. Allerdings darf sie ihn nicht heiraten, bevor nicht ihre um ein Jahr ältere Schwester verheiratet ist. Souad begeht einen für sie tödlichen Fehler. Sie beginnt eine Affäre und wird schwanger. Für eine Familie im Westjordanland bedeutet das die größte aller Schanden und so beschließt die Familie ihren Tod, als sie im Nebenzimmer sitzt. Am Tag darauf übergießt sie ihr Schwager Hussein mit Benzin und zündet sie an. Souad hat überlebt und legt mit diesem Buch nun ein Zeugnis über die Ehrenmorde ab, die noch heute so häufig in mehreren Ländern als völlig normal angesehen werden. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern, entstellt von Verbrennungen, in Europa. "Bei lebendigem Leib" ist das fesselnste, berührendste und schockierendste Buch, das ich je gelesen habe und ich kann es nur jedem empfehlen. Vor so einer Grausamkeit die Augen zu verschließen, ist keine Lösung. |
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