Ansichten eines Clowns

Böll, Heinrich, 1963
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
Verfasser Böll, Heinrich Wikipedia
Systematik BEL - Belletristik
Schlagworte Liebe, Wirklichkeit, Wahrheit, Maske, bürgerliche Gesellschaft
Verlag Buchgemeinschaft Donauland
Ort Wien
Jahr 1963
Umfang 255 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Annotation Hans Schnier, von Beruf Clown, tingelt als freischaffender Künstler durch die frühe Bundesrepublik. Das Buch setzt ein, als Marie, seine erste und letzte große Liebe, ihn verläßt. In der Hoffnung, sich selbst und Marie wiederzufinden, kehrt er mit dem letzten Geld, das er besitzt, in seine Heimatstadt Bonn zurück. Einsam, depremiert und sich nach Marie verzehrend, trifft er im katholischen Bonn unweigerlich auf die eigene Vergangenheit. Da sind jene Tage im reichen Elternhaus, an denen die Kinder hungrig zu der Köchin schleichen, um sich Kartoffeln kochen zu lassen. Die Luft ist von Geiz geschwängert, der Vater poussiert mit einer Geliebten.
Schnier telefoniert mit Verwandten, Freunden und Bekannten. Ein rettendes Ufer ist nicht in Sicht, Geldbörsen und Herzen sind eng zugespannt. Die ein- und ausfahrenden Züge des Bonner Bahnhofs werden zum Symbol der Hoffnunglosigkeit,- der Clown sitzt mit der Gitarre auf der Straße und bettelt. Alles Züge, in die er nicht einsteigen kann...

Ein großartiges Buch. Die Geschichte einer Jugendliebe, die Geschichte gelebter Träume im konservativen Kleinstadtmilieu. Und das bringt den Künstler zu Fall. Der Augenblick wird zur Ewigkeit und der Protagonist mutiert zum Zyniker. Ist ein Mensch wie Schnier lebensunfähig?

Der schöne Schein der Wohlstandsrepublik ist angekratzt. Böll hat einen klaren Blick und viel Sympathie für den Individualisten, den Nichtangepaßten. Mutig, tolerant, einfühlsam. Ebenso wir andere Bücher Bölls.

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