Das Nibelungenlied

Das Nibelungenlied, 1966
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Medienart Buch
Systematik REC - Reclam Ausgaben
Schlagworte Sage un Siegfried und Kriemhild; Brunhield und Gun, Untergang der Burgunder, übermenschliche Kräfte, Feudalwesen
Verlag Reclam
Ort Stuttgart
Jahr 1966
Umfang 376 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Annotation Wer kennt sie nicht, die Sagen um den kühnen Recken Siegfried, seine Unbekümmertheit, die ihm schließlich das LEben kosten wird, die Rache seiner Ehefrau, die den Untergang der Burgunden herbeiführt ... (und das Alles nur wegen einem streit zweier eitler, zänkischer Frauen!)?!

Ich hatte dieses gewaltige Epos, das den LEser an seinem tragischen Ende so betroffen macht, nicht zum ersten Mal gelesen, als ich es nochmal mit 16 lesen musste! Aber erst da begriff ich besser, worum es eigentlich ging, was die Problematiken bei diesem Buch sind!
Nichtsdestotrotz haben wir bei diesem Buch mit unserem Lehrer noch weiter genug herumgerätselt, um die Bedeutung einzelner Aussagen des Buches, oder gar der Bedeutung des ganzen buches überhaupt!
Denn das Buch ist vielschichtiger, als man zunächst meinen könnte! Noch heute streiten sich ja die Gelehrten zum Teil noch über die Bedeutung(en).
Auf jeden Fall ist das Buch früher sehr oft missverstanden worden (Kaiserreich, Drittes Reich).
Missverstehen kann man es aber nur, wenn man es zu oberflächlich ansieht! Denn es ist nicht nur ein reines "Hau- drauf- und- Schluss"- Thema (mit bitterem Ausgang für die "Helden" am Ende!).
Warum nur müssen die "Helden" am Ende so tragisch sterben? (das steht doch im Widerspruch zu dem "Ende" der meisten anderen "Heldensagen"!). Warum ist hinterher ohnehin (fast) jeder tod? Was ist Wahres an der Geschichte gewesen? Welche Geschichten wurden miteinander verknüpft? Warum ist es hier so schwierig, zwischen "gut und böse" (Personen) zu unterscheiden?
Fest steht: das Nibelungenlied beruht in Teilen auf historischer Wahrheit (wenn sie auch meist sehr "frei interpretiert" wurde). Hier kommen außer der wahren Geschichte aber auch sehr viele alte Helden- und Göttersagen zum Einsatz, die zum Teil schon Jahrhunderte früher (z.B. in der Edda) niedergeschrieben wurden. Einige Tendenzen in dem Buch sind von der Aussage her widersprüchlich: man merkt doch sehr deutlich den Konflikt zwischen alten germanischen Erzähltraditionen und WErtevorstellungen und neuem christlichen Gedankengut (letztlich ist diese Geschichte ja in Klöstern abgefasst worden!). Das erschwert das Veständnis stellenweise. Die (christliche) Mahnung, mehr die christlichen Werte zu achten, anstatt der alten (germanischen) Kriegerethik zu huldigen, scheint dennoch deutlich = "unchristliches Verhalten" (man denke hier an die Personen Hagen von Tronje, Kriemhild, Brunhild! / List, Gewalt, Machtinstinkte, Stolz, Eitelkeit, Berechnung = unchristl. Verhalten!) führen zum Untergang der einst so mächtigen Burgunden im Lande der Hunnen (die - als Heiden! - wiederum sehr verächtlich dargesetellt werden).
So kann man die Aussage des buches heute sehen.
Ich habe das Buch schon damals gelesen, als Kind; das Buch hat mcih schon damals gefesselt, obwohl ich es noch gar nicht wirklich verstanden hatte!

Das Buch fesselt aber nicht nur durch seine Tragik und Dramatik, sondern auch durch die psychologisch komplexen Charaktere.

Die Sprache hätte der Reclam Verlag aber meiner MEinung nach gerne noch mehr an die geläufige deutsche Sprache anpassen können! - Ich denke da vor allem an die vielen nicht in Deutschland geborenen Schüler heutzutage, denen diese Sprache z.T. erheblich Probleme bereitet!

Um so löblicher finde ich den reichen Textanhang, der mit seinen vielen Erläuterungen zum Text diesen nicht nur verständlicher, sondern auch interessanter macht.

Letztlich kommt das Buch ja in unseren Schulen immer mehr außer Mode, was verständlich ist, da es mit dem Zeitgeist (und dem überfüllten Lehrplan) nicht mehr so einfach in Übereinstimmung zu bringen ist.

Faszinieren tut der Stoff dennoch noch immer. Und wirft weiter Fragen auf.
Auf jeden Fall bleibt das Buch in kulturhistorischer Hinsicht noch immer für diese ZEit eine der wichtigsten Quellen.

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