Das vierte Gebot : Volksstück in 4 Akten

Anzengruber, Ludwig, 1981
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Medienart Buch
ISBN 978-3-15-000418-0
Verfasser Anzengruber, Ludwig Wikipedia
Systematik REC - Reclam Ausgaben
Schlagworte arrangierte Ehe, gesellschaftlicher Stand
Verlag Reclam
Ort Stuttgart [u.a.]
Jahr 1981
Umfang 103 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage [Nachdr.]
Sprache deutsch
Verfasserangabe Ludwig Anzengruber. Nachw. von Mechtild Keller
Annotation Hedwig Hutterer liebt den mittellosen Klavierlehrer Frey, wird aber von ihrem Vater zur Heirat mit dem reichen Lebemann Stolzenthaler gezwungen. Der Handwerksmeister Schalanter, Vater einer fallengelassenen Geliebten Stolzenthalers, hinterbringt diesem, daß Hedwig und Frey sich nach der Heirat heimlich getroffen haben. Stolzenthaler, der für sich selbst in Anspruch nimmt, seine Ehefrau hintergehen zu dürfen, glaubt sich von Hedwig betrogen und trennt sich von ihr. In einer Gastwirtschaft kommt es wenig später zu einer verhängnisvollen Begegnung zwischen Frey und der Familie Schalanter.
Ludwig Anzengruber wurde nach der Erstaufführung seines Dramas im Jahre 1878, für das er als Leitmotiv auf das alttestamentarische vierte Gebot ("Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren (...).") zurückgriff, nicht nur von der Kirche stark kritisiert. Da sich das Stück in seiner Tendenz zum einen gegen einen unwidersprochen hingenommenen elterlichen Machtanspruch richtet, darüber hinaus aber auch als Angriff auf falsche Autoritäten im allgemeinen zu deuten ist, mußte er sich staatliche Zensurmaßnahmen gefallen lassen.

Obwohl sich die familiären Verhältnisse seit der Veröffentlichung des Dramas grundlegend geändert haben und junge Mädchen üblicherweise nicht mehr gezwungen werden, einen ungeliebten Mann zu heiraten, ist "Das vierte Gebot" in seiner Grundaussage noch nicht veraltet. Einen Gegenpol zu der heruntergekommenen Handwerkerfamilie Schalanter, dem Bourgois Stolzenthaler sowie dem Neureichen Hutterer finden wir zudem in der in die Handlung eingeflochtenen Hausmeisterfamilie Schön und ihrem Sohn Eduard, dessen Erziehung von elterlicher Liebe und Verständnis geprägt war und dem aus eigener Kraft zumindest ein sozialer Aufstieg gelungen ist. Die abwechslungsreiche Handlung und die farbige Charakterzeichnung der Personen, die besonders die Mitglieder der Familie Schalanter auszeichnet, erzeugt Spannung und läßt bei der Lektüre des Anzengruberschen "Volksstücks" auch heute keine Langeweile aufkommen.

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