Melvin, mein Hund und die russischen Gurken

Röder, Marlene, 2013
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-473-58447-5
Verfasser Röder, Marlene Wikipedia
Systematik JUL - Jugendliteratur
Schlagworte Anthologie, Erste Liebe, Jugendbuch
Verlag Ravensburger Buchverl.
Ort [Ravensburg]
Jahr 2013
Umfang 126 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage Ungekürzte Ausg.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Marlene Röder
Annotation "Janina macht beim Küssen die Augen zu. Sie sieht ganz anders aus, wenn das Blitzen ihrer blauen Augen weggeschlossen ist. Ihre Augenlider sind zart und durchscheinend. Im Schwimmunterricht läut sie immer in diesem winzigen Bikini rum, aber irgendwie hat sie da weniger nackt ausgesehen als jetzt."

So steht es in der Innenseite des Schutzumschlages von "Melvin, mein Hund und die russischen Gurken" von Marlene Röder. Vorallem der letzte Satz dieses Zitates aus der Geschichte "Wahrheit oder Pflicht" hat mich total umgehauen. Die Autorin hat diesen Augenblick kurz vor dem Kuss so wunderschön beschrieben und vor allem auf die seelische Nacktheit des Mädchens hingewiesen. Nachdem ich diese wenigen Sätze im Klappentext gelesen hatte, wusste ich, dass dieses Buch wundervoll werden würde.
Und ich wurde nicht enttäuscht!

Das Buch besteht aus achtzehn Erzählungen, die mal mehr und mal weniger stark miteinander vernetzt sind. Alle Geschichten handeln von Wendepunkten, die die jugendlichen Charaktere in den Geschichten durchleben. Es geht um Liebe, Verlust und Tod, Ängste, Glück, Wut und Freundschaft. Jede Geschichte ist auf ihre Weise wundervoll und einzigartig. Keine gleicht der anderen.

Das hat mich zugegebener Maßen überrascht, da sogar der Schreibstil in jeder Erzählung unterscheidlich zu sein scheint. Dabei sind ja aller Geschichten von der selben Autorin. Marlene Röder muss wahnsinnig talentiert sein! Im Allgemeinen gefällt mir der Schreibstil wirklich sehr! Röder schreibt beinahe ein wenig poetisch! Ich finde fast, dass der Schreibstil die Magie dieses Buches ausmacht! Man finden wunderbar in jede Geschichte rein und kann sich sofort in die einzelnen Charaktere hinein versetzen.

In diesem Buch ist wirklich für jeden etwas dabei. Mehr als einmal muss man denken: "Huch, das bin jetzt aber nicht ich, oder?", wenn Marlene Röder die Gefühle der Charaktere mal wieder so detailliert und emotional beschreibt. Ich denke, dass sich jeder in mindestens einer Geschichte wiederfinden kann, da die achtzehn Erzählungen so stark von einander abweichen und einfach jedes Thema angerissen wird. Von Arbeitslosigkeit der Eltern über Gewalt und Diebstahl, bishin zum Selbstverletzenden Verhalten und dem Schwulsein.

Das einzige was mich ein wenig gestört hat, ist, dass die Erzählungen tatsächlich nur angerissen werden. Keine Geschichte wird zuende erzählt, jede bleibt irgendwie offen stehen. Sicherlich war das auch das Ziel, das die Autorin erreichen wollte, da es durchaus zum Nachdenken anregt und man dazu gezwungen wird, die Geschichte von seinem eigenen, individuellen Blickwinkel zu betrachten, allerdings fühlte ich mich nach manchen Erzählungen ein wenig alleine gelassen. Zu gerne hätt ich gewusst, was aus den einzelnen Charakteren wird, wie sie ihre Probleme meistern und was sie aus ihrer Situation machen.

Trotzdem finde ich das Buch sehr empfehlenswert! Irgendwie versteht man sich selbst und sein Umfeld danach ein bisschen besser. Man muss sich allerdings auf die einzelnen Geschichten einlassen und sich dafür auch Zeit nehmen, damit das Buch wirken kann.
Ich würde es nicht als Unterhaltungsliteratur einstufen! Das Buch ist dafür zu niveauvoll und poetisch. Teilweise wird man dabei sogar einwenig melanchonisch. Wer damit allerdings kein Problem hat, wird unglaublich viele Erkenntnisse aus diesem Buch ziehen können. Für mich hat sich das Lesen jedenfalls mehr als gelohnt!

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