Winter in Maine : Roman

Donovan, Gerard, 2011
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-442-74224-0
Verfasser Donovan, Gerard Wikipedia
Beteiligte Personen Gunkel, Thomas [Übers.] Wikipedia
Systematik BEL - Belletristik
Schlagworte Außenseiter, Maine, Neuengland, Pitbullterrier, Wendepunkt im Leben
Verlag btb Verlag (TB)
Ort München
Jahr 2011
Umfang 208 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Gerard Donovan
Annotation Julius Winsome lebt in den Wäldern von Maine. Allein. Seit er denken kann. Die Winter sind lang in Maine, doch er spürt keine Einsamkeit, denn er hat seine Bücher und Hobbes seinen Pitbullterrier, der ihm ein treuer Gefährte geworden ist. Als jemand eines Tages scheinbar absichtlich den Hund erschießt, zerbricht etwas in Julius und sein Leben ändert sich dramatisch...

Vorab eine kleine Empfehlung: Wer dieses Buch genießen will, sollte sich die Begründung der Jury die es zum "Buch des Jahre 2008" gewählt hat, erst nach der Lektüre gönnen, denn meiner Meinung nach wird darin sehr viel vom Inhalt verraten.

Julius ist ein Mensch, der in seiner eigenen kleinen Welt lebt, mit ganz eigenen und ungewöhnlichen Denkstrukturen. Ein Außenseiter, dessen Leben sich komplett von dem der Menschen in seinem Umfeld unterscheidet, der immer alles hingenommen und akzeptiert hat, wie es gerade kam, ohne sich Gedanken darum zu machen. Doch nun nach dem Verlust seines Hundes blickt Julius auf sein bisheriges Leben zurück. Ein Leben das von Verlusten geprägt ist. Mutter, Vater und die große Liebe, alles hat er verloren und alles das erlebt man gemeinsam - verliert man zusammen mit dem Protagonisten.

Donovan hat seine Figur trotz dieser Vita sehr arm an Emotionen entworfen, und es ist, als ob er beim Schreiben die Zuständigkeiten aufgeteilt habe: Julius ist für das Erleben zuständig und der Leser hat die Aufgabe, das Erlebte zu fühlen. Die Schönheit der Sätze wirkt wie ein behutsames Kratzen an der Oberfläche, so intensiv, bis die Oberfläche brüchig wird und man den Sinn des Buches sehr nahe an sich heran lässt und irgendwann merkt man, dass man nicht nur über das Verlorene in dieser Geschichte nachzudenken beginnt...

Mein Fazit: Den Titel "Buch des Jahres" der englischen Tageszeitung "The Guardian" hat dieses Meisterwerk meiner Meinung nach uneingeschränkt verdient. Ich konnte einfach nicht genug bekommen von der Sprache in diesem Buch, die einen einwickelt und überwältigt, die den Leser nachdenklich zurück lässt - so schön, so schmerzlich und so nah geht sie. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dass so unter die Haut geht, dessen Stimmung mich so einfangen konnte, wie dieses kleine Juwel.

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