Online fühle ich mich frei : mein Leben im Netz

Kristin, Julia, 2012
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-401-06724-7
Verfasser Kristin, Julia Wikipedia
Verfasser Bachmann, Daniel Oliver Wikipedia
Systematik JUL - Jugendliteratur
Schlagworte Bewältigung, Jugendbuch, Junge Frau, Online-Sucht
Verlag Arena
Ort Würzburg
Jahr 2012
Umfang 128 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Julia Kristin. In Zsarb. mit Daniel Oliver Bachmann
Annotation Julia Kristin (Name von der Redaktion geändert) ist mittlerweile eine junge Frau, die in "Online fühle ich mich frei" gemeinsam mit Daniel Oliver Bachmann ihre eigene Geschichte verarbeitet und auf ein Problem aufmerksam macht, das viele Jugendliche und (junge) Erwachsene haben: Onlinesucht.
Julia Kristin wächst in der Medienstadt Ludwigsburg auf. Geboren ist sie aber eigentlich in München. Doch ihre Mutter hat sie zur Adoption freigegeben. Dass sie adoptiert ist, erfährt sie schon im Alter von 7 Jahren - und von diesem Zeitpunkt an, beschäftigt sie das Thema natürlich sehr. Als Jugendliche macht sie sich auf die Suche nach ihrer Mutter und findet sie schließlich auch, doch das Zusammentreffen verläuft anders, als sie es sich vorgestellt hat. Die Frage nach der eigenen Identität fallen genau in die Zeit, in der das Internet sich rasant entwickelt. Schon früh entdeckt Julia Kristin den Computer für sich. Zunächst spielt sie harmlose Spiele - viele Stunden am Tag. Für sie bedeutet der Rechner die Möglichkeit, der Realität zu entfliehen. In der Realität kann sie kein eigenes Pferd haben, im Computerspiel kann sie eine ganze Pferdefarm haben... Die Adoptiveltern wollen ihrer Tochter den Zugang zum Rechner verwehren, doch mit 15 tritt sie schon die Tür zum Arbeitszimmer ihres Vaters ein, um online gehen zu können. Sie rebelliert gegen die Adoptiveltern und macht - sehr zum Unwillen ihres Adoptivvaters - kein Abitur und macht zunächst eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation, eigentlich will sie aber Personenschützerin werden und für einen Sicherheitsdienst arbeiten. Sie nimmt immer mehr Jobs in diesem Bereich an und behauptet sich. Schließlich arbeitet sie als Türsteherin in Stuttgart und hat dort auch viel mit Stars zu tun, die sie fotografiert und auf Facebook einstellt. Die vielen Kommentare, die sie erntet, lassen die Onlinesucht wieder richtig durchbrechen. Julia Kristin verbringt viele Stunden vor dem Computer, um alles zu checken und immer auf dem neuesten Stand zu sein. Doch sie schafft den Facebook-Entzug und kommt wieder im realen Leben an. Eine Verletzung bedeutet schließlich das Aus für den Traumjob im Sicherheitsdienst. Und dann erfährt sie, dass sie auch noch einen Tumor im Kopf hat. Doch die junge Frau kämpft und schafft es - und sie macht eine Reha, bei der sie u.a. erfährt, welche Ursachen der Tumor und ihre Online-Sucht hatten. Julia Kristin lernt wieder, dass das Leben im Hier und Jetzt und nicht online stattfindet. Dabei hilft ihr Björn, den sie im Netz kennengelernt hat und der für sie da ist. Zum Schluss bleibt Facebook zwar im Leben von Julia Kristin, aber die Zukunft findet vor allem im Real Life statt...

"Online fühle ich mich frei" ist eine spannende und berührende Lektüre, weil es sehr stark auf die Ursachen einer Online-Sucht eingeht. Hier wird klar, dass Internet-Süchtige genauso wie Drogenabhängige versuchen, einen Mangel in ihrem Leben zu kompensieren. Und wenn man sich auf die Suche nach den Ursachen macht, beginnt man zu verstehen und eine Heilung kann erst dann wirklich beginnen. Julia Kristin war schon als Kind depressiv - und als sie die Möglichkeit hatte, online Aufmerksamkeit und Zuwendung (vermeintlich!) zu bekommen, ist sie danach süchtig geworden. Dass es sich bei Facebook-Freundschaften (bzw. Bekanntschaften aus anderen sozialen Netzwerken und Chats) aber in den seltensten Fällen um echte Freundschaften handelt, wird hier sehr gut herausgestellt. Andererseits wird das Ganze aber auch nicht nur dämonisiert. Julia Kristin findet im Netz auch einen wahren Freund, der ihr in schwierigen Zeiten beisteht und mit dem sie ihre Zukunft gestalten kann.
Das Buch finde ich sehr gelungen, weil es eine Online-Sucht nicht als isoliertes Phänomen begreift, sondern die ganzen Zusammenhänge aufzeigt, die dahinterstecken können. Für Jugendliche und (junge) Erwachsene, die sich für das Thema interessieren oder selbst betroffen sind, eine interessante und bewegende Lektüre!

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