Im Meer schwimmen Krokodile : eine wahre Geschichte

Geda, Fabio, 2013
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-570-40201-6
Verfasser Geda, Fabio Wikipedia
Beteiligte Personen Burkhardt, Christiane Wikipedia
Systematik BEL - Belletristik
Schlagworte Glück, Islam, Reise
Verlag cbj
Ort München
Jahr 2013
Umfang 186 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Fabio Geda. Aus dem Italien. von Christiane Burkhardt
Annotation 'Und merke dir, dass es sich lohnt zu leben, wenn man immer einen Wunsch vor Augen hat wie der Esel eine Karotte'.

Dies ist wohl der wichtigste Satz, den seine Mutter dem kleinen, 10jährigen Enaiatollah mit auf den Weg zu geben vermag. Viel mehr wird es nicht mehr sein, denn über Nacht ist die Mutter verschwunden, bereits in der Fremde in Pakistan, wohin sie mit ihrem Sohn aus Afghanistan mehr geflohen als hingezogen war.

Damit beginnt dieses kleine, aber fulminante Buch auf der Basis der wahren Lebensgeschichte des Enaiatollah Akbari. In seiner Heimat Afghanistan unter dem diktatorischen Regime der Taliban nicht mehr sicher, in der Fremde quasi ausgesetzt, lässt Fabio Geda den Leser Schritt für Schritt teilhaben an der Energie, aber auch der Lebenshoffnung des kleinen Jungen. Der umgehend beginnt, für sich selbst zu sorgen und der von dem Wunsch angetrieben wird, diese misslichen Umstände hinter ich zu lassen, weiter zu wandern. Zunächst sieht er den Iran als Ziel und Ausweg, wird von dort zweimal wieder zurückgeschickt, bevor er doch dort Fuß fassen kann. Und merkt, dass dieses Land nicht der Endpunkt seines Weges sein kann. Am Horizont winkt eine bessere, freiere, sicherere Welt, Europa.

Ein harter Weg bis dahin schon und auch der weitere Verlauf wird für den Jungen kein leichter Weg sein. Voller Unsicherheit als Illegaler, was das tägliche Überleben angeht, was die Frage angeht, wem er überhaupt vertrauen kann (wenige). Ein Weg, der er mit Mut und Zähigkeit angeht. Ein Lebensmut und ein Beharrungsvermögen, von dem das Buch in bester Weise kündet und dass den Leser nicht unberührt lassen kann. Verschärft noch durch den Umstand, dass hier ein Kind seine Geschichte erzählt, der während seiner Odyssee zum Jugendlichen heranreift. Eine Lebensgeschichte auch der Moderne dieser Welt. Erschreckend und in Teilen einfach abstoßend, wie Menschen nichts gelten in weiten Teilen der Erde, wie ständige Machtinteressen und zudem fanatische Überzeugungen ganze Völker drücken, wie der Versuch einer Ausrottung immer und immer wieder noch im Raume steht.

Sprachlich bestens umgesetzt wurde die Geschichte von Fabio Geda, dem es gelingt, die inneren Wechselbäder der Gefühle des kleinen Enaiatollah filigran nachvollziehbar in seiner romanhaften Erzählung lebendig werden zu lassen.
Eine Geschichte, die auch vom Glück kündet. Aber auch Ohnmacht hinterlässt. Denn obwohl am Ende des Weges für Enaiatollah ein Happy End im Raume stehen wird, wird er auf seinem Weg so manchen begegnen, die am Wegesrand liegen geblieben, ermordet, gestorben, ertrunken sind. So ist das Buch auch ein politisches Plädoyer, nicht darin nachzulassen, sich an die Seite jener zu stellen, die in ihren Ländern nichts gelten und unter ständiger Bedrohung für Leib und Leben ihre Tage in Angst verbringen.

Eine Erzählung, die auf Tatsachen beruht, die wachrüttelt und Emotionen freisetzt. Zu Recht bereits ein Bestseller in Italien.

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