Unterland

Voorhoeve, Anne C., 2012
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Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-473-40074-4
Verfasser Voorhoeve, Anne C. Wikipedia
Systematik BEL - Belletristik
Schlagworte Deutschland, Nachkriegszeit
Verlag Ravensburger Buchverlag
Ort Ravensburg
Jahr 2012
Umfang 434 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Anne C. Voorhoeve
Annotation "Die Insel Helgoland und ihr starkes, raues Friesenvolk, das allen Stürmen getrotzt und auf dem kargen Eiland über Jahrhunderte ein Auskommen gefunden hatte, sind seit einer Minute Geschichte." Mit einer Life-Rundfunkmeldung am 18. April 1947 beginnt der Roman Unterland, aber bis zum Moment der Sprengung müssen noch dreizehn Monate vergehen. Die zwölfjährige Alice, die vor kurzem von der Insel evakuiert worden ist, lebt nun in dieser ersten Nachkriegszeit mit Bruder, Mutter und Großmutter als Flüchtling im zerbombten Hamburg. Eines Tages wird sie in ihr geliebtes Helgoland zurückkehren, das ist die Hoffnung, die sie über Wasser hält, denn es gilt schwere Zeiten zu überstehen - ja im wahrsten Sinne des Wortes zu überleben. Alice hat bei einem Bombenangriff ihr Unterbein verloren, der Vater ist noch in Gefangenschaft und die Vorstellung, einmal keinen Hunger mehr zu verspüren, ist für die Familie fast unmöglich geworden. Tür an Tür lebt man mit der Hamburger Bevölkerung, den britischen Besatzern sowie unzähligen anderen Flüchtlingen. Längst konnte jede sichtbare Erinnerung und jeder eindeutige Hinweis darauf verwischt werden, wer Nazi war, wer KZ-Insasse, wer Mitläufer, wer Verräter. Zwar werden die Nürnberger Prozesse mit großem Interesse verfolgt, aber das wirkliche Leben spielt sich zwischen Schwarzmarkt, Heimkehrerbahnhof und Hamsterfahrten ab. Anne C. Voorhoeve gelingt es, mit Alice eine junge Protagonistin zu schildern, die in ihren Gedanken und Gefühlen den LeserInnen von heute nahesteht. Sie erlebt als eindringliche Ereignisse und Emotionen die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Heimat, die Rivalität zu anderen Gleichaltrigen und ihre erste große Liebe zum Flüchtlingsjungen Wim. Die geschichtliche Situation holt sie jedoch mit voller Wucht wieder ein, als sich auch in ihre intimsten Beziehungen die Frage nach der Schuld drängt. Die frühen Nachkriegsjahre wirken in Unterland poetologisch konstitutiv als literarische Einbettung der Diskussion um allgemein menschliche Beweggründe. Die geschichtliche Darstellung fußt auf realen Fakten und wirft erneut die Frage nach Tätern und Opfern in der konkreten politischen Phase des zweiten Weltkriegs auf. *Corinna Kramer / STUBE"

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