The Jane Austen Collection Mansfield Park

The Jane Austen Collection Mansfield Park, 2008
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart DVD
Beteiligte Personen Piper, Billie [Darst.] Wikipedia
Beteiligte Personen Redgrave, Jemma [Darst.] Wikipedia
Systematik DVD - DVDs
Schlagworte Liebe, Armut, England Beginn 19. Jahrhundert
Jahr 2008
Altersbeschränkung keine
Regisseur MacDonald, Iain B.
Verfasserangabe Iain B. MacDonald ; Billie Piper ; Jemma Redgrave
Sprache englisch
Spieldauer 93 Min.
Annotation Ich habe mich, vorallendingen nach einigen Videos auf you tube, sehr auf diese ITV Neuverfilmung von Janes Austens wunderbarem Buch Mansfield Park gefreut, muss aber sagen, dass ich sehr enttäuscht bin. Deshalb möchte ich gleich ganz deutlich machen, dass diese MP Version für mich nicht mal ansatzweise mit der Version von 1999 mit Jonny Lee Miller und Frances O'Connor mithalten kann. Ich bin dermaßen enttäuscht von dieser Version, dass ich nicht mal weiß wo ich anfangen soll.
1. Die Handlung
Diese Version weicht gravierend von Jane Austens literarischer Vorlage ab, so zum Beispiel darin, dass Fanny nicht aufgrund von Sir Thomas' Wut über ihre Ablehnung von Mr. Crawfords Heiratsantrag nach Hause, sprich zurück in die Armut, geschickt wird, sondern lediglich eine Weile alleine in Mansfield Park sein muss, während Sir Thomas mit Lady Bertram und Mrs. Norris deren Mutter besucht (die ja im Buch nicht mal ansatzweise erwähnt wird (als noch lebend)), derweil die Crawfords, Edmund und die Rushworthes in London sind und Julia sonstwo. Zudem gibt es keinen Ball anlässlich Fannys Geburtstag sondern ein Picknick und obwohl Mr. Crawford im Buch ja doch, wenn auch nur kurz, Fanny für sich gewinnen kann, wird dies überhaupt nicht so gezeigt. Nur einmal kurz erscheint Mr. Crawford, wenn Fanny alleine ist, und macht ihr nochmal seine Gefühle klar, doch sie bleibt abweisend und er kommt nicht mehr wieder. Desweiteren lässt Edmund kaum etwas von der im Buch beschriebenen Liebe zu Mary Crawford deutlich werden und der ganze Konflikt zwischen Tom und seinem Vater kommt auch nicht durch. Zwar muss ich hier löblich erwähnen, dass Fannys Bruder William entgegen der 99er Version einen angemessenen Platz erhält, aber ansonsten ist von Fannys Familie nicht viel zu sehen. Maria und Julia sieht man auch nur in den ersten 50 Minuten (danach verschwinden sie gänzlich) und Lady Bertram glänzt als Kupplerin zwischen Fanny und Edmund und weiß schon von Anfang an, dass Fanny Edmund immer schon geliebt hat.
2. Die Charaktere
Ich kann mir nicht helfen, aber sämtliche Protagonisten bleiben schlicht blass, was auch an der Besetzung der Schauspieler liegen mag, die zwar alle äußerst ansehnlich sind, denen ich aber ein einprägsames Charaktergesicht absprechen muss (Fanny und Edmund ausgenommen). Sir Thomas erinnerte mich pausenlos an Will Ferrell (meiner Ansicht nach sehen sie sich ähnlich), was aber kaum passend für eine JA Verfilmung ist, und zuerst konnte ich ihn kaum mit Mr. Rushworth auseinanderhalten. Und genauso sind sich Mary Crawford, Maria und Julia in ihrem hübschen Aussehen einfach zu ähnlich, als das sie herausstechen würden und genauso Tom und Mr. Crawford, die beide diese frappierend ähnliche Frisur haben (Mr. Crawford passt meiner Ansicht auch eher in einen viktorianischen Vampirroman als hierher) und Lady Bertram und Mrs. Norris. Letztere beiden, sowie Sir Thomas, sind meiner Ansicht nach auch schlicht zu jung gecastet, so dass sie an die Schauspieler von '99 nicht herankommen und auch nicht an die Buchvorlage. Zudem ist Sir Thomas nicht halb so herrisch-patriarchial wie im Buch, Lady Bertram nicht halb so verschlafen, Mrs. Norris nicht halb so bösartig, Fanny nicht halb so verzweifelt hin und hergerissen und Edmund nicht halb so blind in seiner Verehrung und Liebe für Mrs. Crawford, die nebenbei auch nicht den Charme aus dem Buch besitzt.
Was bleibt also von dieser Verfilmung? Hat man das Buch nicht gelesen und auch noch keine Verfilmung gesehen, dann mag diese Version einem vielleicht gefallen, aber wie schon gesagt ist sie trotz permanentem filmischen Sonnenschein (symbolisch wie bildlich) schlicht blass und kein Vergleich zu '99. Hat man hingegen entweder das Buch gelesen oder die 99er Version gesehen, so fallen alleine schon die argen Handlungsveränderungen hart ins Auge. Ich würde mir also wirklich überlegen, ob ich über 20 Euro hierfür ausgeben würde und kann nur jedem herzlich die 99er Version ans Herz legen.
Denn das Allereinzige, was ich mir an Lob für diese Verfilmung aus den Rippen schneiden kann, gilt den Kostümen, sowie den letzten 10 Minuten (losgelöst vom Buch recht nett) und dass die Crawfords öfter in vertrauten Gesprächen gezeigt werden, so dass man einen Eindruck von ihnen bekommt, jedoch ist dieser meiner Ansicht nach auch nicht immer stimmig.
Wenn ich hier also eine Empfehlung aussprechen darf: Finger weg und 99 nehmen. Wer sich aber dennoch selbst ein Bild machen möchte und des Englischen einigermaßen mächtig ist, dem lege ich die Jane Austen ITV Collection ans Herz bei Amazon.uk, zumal man da auch gleich die Emma Version mit Kate Beckinsale und die neueste Northanger Abbey Version (Letztere gefiel mir sehr, da habe ich jedoch das Buch nicht gelesen) erhält.

Die drei Sterne vergebe ich übrigens nur, weil ich mich unabhängig vom Buch einigermaßen gut unterhalten gefühlt habe.

PS: Ich habe übrigens erst die 99er Version gesehen und dann

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