Effi Briest : Roman

Fontane, Theodor1898, 2006
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Medienart Buch
ISBN 978-3-15-006961-5
Verfasser Fontane, Theodor1898 Wikipedia
Systematik REC - Reclam Ausgaben
Schlagworte Realismus, gesellschaftliche Konventionen, gesellschaftlicher Fall
Verlag Reclam
Ort Leipzig
Jahr 2006
Umfang 347 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage [Nachdr.]
Sprache deutsch
Verfasserangabe Theodor Fontane. Mit e. Nachw. von Kurt Wölfel
Annotation Effi Briest
OA 1895 Form Roman Epoche Realismus
In seinem wohl berühmtesten Roman verknüpft Theodor Fontane das im 19. Jahrhundert beliebte Thema der unschuldig-schuldigen Ehebrecherin mit einer Kritik am »Gesellschaftsgötzen« und am Unwesen des Duells.
Entstehung: Der Roman geht auf eine wahre Begebenheit zurück. 1886 hatte sich der preußische Offizier Armand von Ardenne mit dem Amtsrichter Emil Hartwich duelliert, den er des Ehebruchs mit seiner Frau Elisabeth von Ardenne bezichtigte. Der Fall hatte in den 1880er Jahren großes Aufsehen in der Öffentlichkeit erregt und wurde in der Presse vielfach erörtert. Fontane verarbeitete diesen Stoff 1890–94.
Inhalt: Die 17-jährige Effi verlobt sich auf Zureden ihrer Mutter mit deren ehemaligem Verehrer, dem 21 Jahre älteren Landrat Geert von Instetten. Effi ist aus gesellschaftlichem Ehrgeiz bereit, den Mann zu heiraten, obwohl sie sich vor ihm fürchtet.
Nach der Hochzeitsreise trifft das Paar im Seebad Kessin, Instettens Wohnsitz, ein. Von Anfang an fühlt sich Effi in dem düsteren Haus nicht wohl, zumal sie häufig allein ist. Ihre Ängstlichkeit schürt Instetten noch, indem er ihr eine unheimliche Geschichte von einem Chinesen erzählt, der einst in dem Haus gelebt hat. Erst später wird Effi klar, dass diese Spukerzählung auch dazu diente, sie einzuschüchtern und dadurch zu domestizieren. In ihrem Ehealltag vermisst Effi kleine Aufmerksamkeiten und Zärtlichkeit. Lediglich die Besuche des verwachsenen Apothekers Gieshübler bringen ein wenig Freude in ihren Tag.
Nach der Geburt ihrer Tochter Annie verbringt Effi eine lange Zeit in ihrem Elternhaus, wo sie auflebt und fast vergisst, dass sie verheiratet ist. Zurück in Kessin, lernt sie den neuen Bezirkskommandanten Crampas kennen, einen gut aussehenden Offizier, der ein berüchtigter Frauenheld sein soll. Crampas, ein ehemaliger Kamerad Instettens, kommt häufig zu Besuch, macht der jungen Frau den Hof, klärt sie über den »Erzieher« Instetten auf und stürzt sie damit zusehends in Verwirrung.
Bei einer nächtlichen Kutschfahrt teilen sich Crampas und Effi allein ein Gefährt – es kommt zur Verführung. Von nun an trifft sich Effi heimlich mit ihrem Geliebten, wobei die Lügen und Vertuschungen sie mehr belasten als der Ehebruch selbst. Sie liebt Crampas nicht, ist aber zu schwach, um die Affäre zu beenden.
Als Instetten nach Berlin versetzt wird, glaubt Effi sich gerettet. Die nächsten Jahre verlaufen glücklich; die Ehe ist harmonisch, Effi scheint Crampas vergessen zu haben und Instetten macht Karriere. Doch während seine Frau in einem Kurort weilt, entdeckt Instetten durch Zufall die Liebesbriefe, die Effi von Crampas erhielt. Er fordert den Liebhaber zum Duell und erschießt ihn. Effi wird geschieden und von ihren Eltern verstoßen; die gemeinsame Tochter bleibt bei Instetten. Allein mit ihrer treuen Dienerin Roswitha bewohnt sie eine kleine Wohnung in Berlin und ist gesellschaftlich isoliert. Ein von ihr erzwungener Besuch ihrer Tochter erweist sich als Fiasko. Effi wird schwermütig und erkrankt so sehr, dass der Hausarzt ihre Eltern auffordert, sie nach Hause zu holen. Effi stirbt nach wenigen Wochen, hat sich jedoch vorher noch mit ihrem Schicksal ausgesöhnt.
Wirkung: Fontane war nicht damit einverstanden, dass die meisten Leser und Kritiker nur mit Effi sympathisierten und Instetten nicht auch als Opfer der starren Konventionen begriffen. Thomas R Mann wertete Effi Briest als den besten deutschen Roman seit den Wahlverwandtschaften von R Goethe.
Wirkung: Die nachhaltige Breitenwirkung des Romans lässt sich auch ablesen an den vier Verfilmungen, die es bisher nach der literarischen Vorlage gegeben hat: 1939 unter dem Titel Der Schritt vom Wege unter der Regie von Gustaf Gründgens mit Marianne Hoppe als Effi, 1956 die nur leicht an Fontane angelehnte sentimentale Version Rosen im Herbst – mit Ruth Leuwerik in der Titelrolle, 1969 die sich um Werktreue bemühende DDR-Version mit Angelica Domröse als Effi und 1974 das ehrgeizigste Projekt, Fontanes Texte in Bilder umzusetzen: »Effi Briest« unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder mit Hanna Schygulla. .

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