Die Elixiere des Teufels : nachgelassene Papiere des Bruders Medardus eines Kapuziners ; Roman

Hoffmann, Ernst T. A., 2008
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Medienart Buch
ISBN 978-3-596-90063-3
Verfasser Hoffmann, Ernst T. A. Wikipedia
Systematik BEL - Belletristik
Schlagworte Romantik, Schauerroman, Doppelgängermotiv
Verlag Fischer Taschenbuch Verl.
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2008
Umfang 349 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage Orig.-Ausg.
Sprache deutsch
Verfasserangabe E. T. A. Hoffmann
Annotation Im 18. Jahrhundert wurde in England ein neues Genre geboren, die "gothic novel" - im Deutschen meist als Schauerroman, Phantastik, oder mit dem eingrenzenden Epochenbegriff Schauerromantik bezeichnet. Als die Welle aus England schließlich Deutschland erreichte, war E.T.A. Hoffmann - durch seine Erzählungen, aber insbesondere durch seinen Roman "Die Elixiere des Teufels" - der einflussreichste und fruchtbarste Vertreter dieses Genres. Die Welle gelangte, durch den starken Einfluss der deutschen Literatur, nach England und in den Rest der Welt zurück und Hoffmann wurde zu einem der international meistgelesenen deutschsprachigen Autoren.

Der Roman um den Mönch Medardus, dessen Geschlecht verflucht ist und ihn zu Leidenschaft und Grausamkeit treibt, ist nicht nur ein kanonisierter Klassiker, sondern eine Collage der Scheußlichkeiten menschlichen Handelns und Empfindens. Neben einer dezenten Hommage an M. G. Lewis' genialen "The Monk" enthält Hoffmanns Meisterwerk Anleihen damals äußerst moderner psychologischer Ideen und stellt ein wahres Sammelsurium an Motiven des Unheimlichen dar.

Der Roman gliedert sich in zwei Teile mit je vier bzw. drei Abschnitten. Zunächst erfährt der Leser in einem "Vorwort des Herausgebers" von den nachgelassenen Papieren des Bruders Medardus, die eigentlich hätten verbrannt werden sollen. Anschließend beginnt die Entwicklungsgeschichte des Mönchs, seine Jahre der Kindheit und dem Klosterleben. Dort werden von Hoffmann die wesentlichen Motive eingeführt: Die Versuchung Satans, das verbotene Teufelselixier, fleischliche Begierden und dergleichen.

Als Medardus vom verbotenen Elixier kostet und schließlich seinen "Eintritt in die Welt" nimmt, beginnt sich das dunkle Gemüt des Mönchen erst richtig zu entfalten. Das Doppelgängermotiv, das den Roman durchzieht, ist schlicht genial eingesetzt und garantiert ein Höchstmaß an Unheimlichkeit - gerade dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. Zahlreiche Verstrickungen und Grausamkeiten machen den Roman zu einem anspruchsvollen Lesevergnügen, dem es an Effekten der Unterhaltungsliteratur wahrlich nicht mangelt.

Aber was macht E.T.A. Hoffmann zu einem derart faszinierenden Schriftsteller? Neben dem Talent zur Inszenierung des Unheimlichen wird bei ihm sehr häufig ein Schema erkennbar, das die Psyche in Es, Ich und Über-Ich aufteilt. Heute kennen wir diese Begriffe dank Freud, aber dieser widmete sich seinerzeit gewiss nicht wahllos dem Werk Hoffmanns in besonders starkem Maße und baute seine Theorie des Unheimlichen komplett auf Hoffmanns "Sandmann" auf. Hoffmann gewährt uns also Einblicke in die Nachtseiten der menschlichen Seele, die uns gleichermaßen faszinieren wie sie uns abstoßen.

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