Radetzkymarsch : Roman

Roth, Joseph1939, 2010
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-596-90240-8
Verfasser Roth, Joseph1939 Wikipedia
Systematik BEL - Belletristik
Schlagworte Adel, Belletristische Darstellung, Österreich-Ungarn, Sozialer Aufstieg, Offizier
Verlag Fischer-Taschenbuch-Verl.
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2010
Umfang 397 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Joseph Roth
Annotation Es ist wirklich ein wunderschönes Buch, das die Zeiten des Niedergangs der Donaumonarchie vor dem geistigen Auge erscheinen lässt.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es liest sich sehr flüssig, obwohl es auch mal 3 Seiten nacheinander gibt, in der nicht ein Absatz auftaucht. Der Lesefluss wird dadurch keineswegs gestört.

Hauptsächlich handelt das Buch ja von dem Leutnant Trotta und seinem Vater dem Bezirkshauptmann (Beamter) Trotta. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben. Der Bezirkshauptmann wird z. B. mit seinen ganzen Marotten und Eigenheiten beschrieben, die es damals unzweifelhaft gab, dass man sich das sehr gut vorstellen kann, obwohl sie eigentlich aus heutiger Sicht total merkwürdig sind. (Bspw. liegt an einem Morgen seine Post nicht wie gewohnt neben dem Frühstückstablett und daher verändert sich sein Tagesablauf dermassen, dass er zum Beispiel den ganzen Tag nichts mehr essen kann, so sehr ist er verwirrt)

Anhand dieser Charaktere (hauptsächlich an dem Verfall des jüngeren Trottas) wird der Niedergang des Kaiserreiches Österreich sehr gut dargestellt. Der Sohn ist ohne Perspektive und hat seinen militärischen Aufschwung eigentlich nur der Tatsache zu verdanken, dass sein Großvater dem Kaiser das Leben rettete. Die Armee ist ein Sauhaufen, in der schon die Offiziere nur trinken und ihr Geld im Kasino verpulvern. Der Kaiser stand immer für Würde und für Stolz allerdings ist er in den Endzügen der Donaumonarchie auch schon über 80 (er selbst weiss sein genaues Alter nicht mehr) und verfällt zusehens. Dieser Verfall des Kaisers und der Armee ist exemplarisch für Österreich.

Fazit: Ein sehr schöner Klassiker, der die Zeiten des alten Österreichs noch einmal aufleben lässt und anhand der sehr schön gestalteten Charaktere ein tolles Sittengemälde von damals wiedergibt.

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