Die Lüge : Roman

Kolbe, Uwe, 2014
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Medienart Buch
ISBN 978-3-10-040221-9
Verfasser Kolbe, Uwe Wikipedia
Systematik BEL - Belletristik
Schlagworte Belletristische Darstellung, Vater, Deutschland, DDR, Komponist, Machtkampf
Verlag Fischer
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2014
Umfang 382 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Uwe Kolbe
Annotation Was Uwe Kolbe hier 25 Jahre nach der Wende vorlegt, ist ein Thema welches bereits wieder so weit weg scheint, dass ich befürchte, Leute die die DDR nicht selbst erlebt haben, werden Schwierigkeiten an einigen Textstellen bekommen. Wissen Wessis und auch Ossis heute wirklich noch wer mit "Karl-Eduard von Koks, ... Fernsehclown" (Seite 358) gemeint ist?

Der Ausgangspunkt der Story, die Uwe Kolbe hier entwirft ist eher ungewöhnlich, nicht exemplarisch. Vater Einzweck geht von Westdeutschland kommend in die DDR. Er hat Ideale, will den real existierenden sozialistischen Staat aufbauen. Sein Sohn ist wenige Jahre später dabei eine Karriere als Komponist zu starten.

Vater Einzweck verlässt die Familie bald, ist insgesamt wohl so oft wie "Sudel-Ede" verheiratet und dient dem sozialistischen Staat nicht nur als Kulturfunktionär, sondern auch als Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Spätestens an dieser Stelle wird klar, Uwe Kolbe kennt sich gut in der Dunstglocke DDR aus. Ich habe diese Zeit selbst miterlebt und fand es beinah erschreckend, wie haargenau Kolbe Stimmungen und Intention der Zeit hier wahrheitsgemäß auf den Tisch legt.

Dieses Buch ist sehr wichtig, weil wir Deutschen gern verdrängen, aber ob ein Wessi mit den wohl einmaligen Schilderungen über diese Zeit etwas anzufangen weiß? Ich hoffe sehr, ich wünsche diesem Buch sehr viele Leser.

Sohn Einzweck, der inzwischen mit Mutter und Stiefvater zusammenlebt, macht sich als Schüler noch auf den Weg zu seinem Vater. Von der Stasitätigkeit des Vaters weiß der Sohn noch nichts, aber langsam beginnt er zu ahnen, dass im Hintergrund ...

Mich als Ossi, hat dieses Buch gefangen genommen. Im Abstand von 25 Jahren hat mir Uwe Kolbe ein Originalbild der einstigen DDR gezeigt, vieles gerät im Laufe der Jahre in Vergessenheit, hier allerdings ist jede Kleinigkeit wieder präsent.

Für Ossis ist dieses Buch ein Ostalgiezerstörer, für Wessis eine Einladung den DDR-Alltag kennenzulernen!

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